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2.2 Steine und Erden
Das Basaltplateau des Hohen
Westerwaldes entstand durch die geologischen Vorgänge im Tertiär. Der
devonische Grundgebirgssockel, der die variszische Faltung des Karbons mitgemacht
hatte, war im Perm zu einer Rumpffläche eingeebnet, „eingerumpft“ worden. Zu
Beginn des Tertiärs zeigte sich im wesentlichen eine flachwellige Sumpflandschaft,
deren Gewässer über das sogenannte „Vallendarer Stromsystem“ miteinander
verbunden waren. Wegen des wechselfeuchten subtropischen Klimas unterlag die
Landoberfläche einer starken Verwitterung, wobei eine Kaolinisierung der
Gesteine entstand, d.h. das paläozoische bzw. devonische Grundgebirge wurde
durch eine kaolinische Verwitterungsschicht abgedeckt.
Der devonische Tonschiefer des
Grundgebirges wurde zu Ton zersetzt, der Grauwackensandstein zerfiel zu Sanden,
die sich durch Hinzutreten von Kieselsäure zu Quarzit verfestigten.
Ablagerungen aus Flüssen und Seen führten zur Bildung von Tonlagerstätten mit
dem älteren dunklen und dem jüngeren hellen Ton.
Gegen Ende des Untermiozän wurde
der Westerwald von einer tektonischen Unruhe erfaßt, die Gänge und Verwerfungsspalten
verursachte. Erstmals seit dem Paläozoikum konnten sich vulkanische Schmelzen
den Weg an die Erdoberfläche bahnen. Der Vulkanismus dauerte insgesamt gesehen
also von etwa 40 Millionen Jahren an bis kurz vor Einsetzen der Eiszeit. Ein
Schritt zurück: Bevor sich die ersten Lavamassen auf oder direkt unter der
Erdoberfläche ergossen, stießen gewaltige Tuffmassen zutage und bedeckten große
Teile des Westerwaldes, in die das glutflüssige Magma dann -nachfolgend - eindrang.
Das Magma blieb sogar teilweise in der Tuffdecke stecken. Die Lavamassen
drangen also aus dem Erdinneren empor und ergossen sich noch unter der
Oberfläche in die bis zu 100 m mächtigen Ablagerungen von Basalttuff und Tuffit
oder breiteten sich flächenhaft über das Lockermaterial.

Abb. 2.1
Steinbrucharbeiter; an der Wand

Abb. 2.2
Steinbrucharbeiter (darunter 4. von rechts Albert Kempf)
2.2.1 Basalt
2.2.2 Quarzit
2.2.3 Ton
2.2.4 Schiefer
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