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CHRONIK
von Otto Kleinschmidt
Gewerkschaften im Oberwesterwald

 

 
Industrien, Dienstleistungsbetriebe & Gewerkschaften im Oberwesterwald
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KAPITEL 5.

Zwangsorganisationen im 3. Reich

 

Die Wochen bis Anfang Mai 1933 standen zunächst vor allem im Zeichen der Zerschlagung der Gewerkschaften und der Errichtung einer nationalsozialistisch geführten und staatlich reglementierten „Deutschen Arbeitsfront“, die, verschieden selbst vom faschistischen Vorbild, Arbeitgeber und Arbeitnehmer in eine riesige Zwangsorganisation zusammensperren sollte. In ihr waren hierfür 5 Säulen vorgesehen: Arbeiter - Angestellte - freie Berufe - Handwerk, Handel und Gewerbe - Unternehmer. Die Steinbrucharbeiter gehörten zur „Reichsbe­triebsgemein­schaft 16 Stein + Erde“. Vorgeschriebener Mitgliedsbeitrag war 1,5 % des Monatseinkommens. Der Monatsbeitrag für Erwerbslose betrug 0,40 RM, für in Beschäftigung stehende Arbeitnehmer je nach Verdiensthöhe meistens zwischen 0,60 bis 3,40 RM. Erwerbslosen- und Kranken-Unterstützung wurden gezahlt.

 

Vergeblich hatten die Gewerkschaften in der Weimarer Republik versucht, die Anerkennung des 1. Mai als eines bezahlten Feiertages durchzusetzen. Nunmehr kündigte das NS-Regime am 4. April 1933 öffentlich an, der „1. Mai werde zum Tag der nationalen Arbeit, d.h. zum bezahlten Nationalfeiertag“, erklärt.

 

Kritische Beobachter konnten schon damals feststellen, wohin „der Zug fuhr“. So richtete sich das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 7.4.1933 gegen Nazigegner und jüdische Bürger. Einem Bericht in der Westerwälder Zeitung vom 14.7.1933 ist hierzu u.a. zu entnehmen:

„Die Arierbestimmungen in der Arbeitsfront. …ist jetzt zur Durchführung der Arierbestimmungen analog dem Gesetze zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums, auch in der Deutschen Arbeitsfront, ein erster offizieller Schritt erfolgt. Der Deutsche Handlungsgehilfenverband als Berufsverband der deutschen Kaufmannsgehilfen in der Angestelltensäule in der Deutschen Arbeitsfront hat angeordnet, daß bei Neuaufnahmen und bei den von gleichgeschalteten oder aufgelösten Verbänden überführten Mitgliedern in jedem Einzelfalle vor der ersten Beitragszahlung folgende Erklärung abgegeben werden muß: ‚Ich erkläre, arischer Abstammung zu sein. Weder meine Eltern noch meine Großeltern sind nichtarischer Herkunft.’ Dabei wird als nichtarisch bereits angesehen, wenn lediglich ein Elternteil oder ein Großelternteil nichtarisch ist. Die Erklärung ist schriftlich abzugeben. Man nimmt an, daß in gleicher Weise auch bei den übrigen Unterorganisationen der Deutschen Arbeitsfront vorgegangen werden wird… Im übrigen werde man nichtarischen Arbeitnehmern Gelegenheit geben, im Rahmen einer besonderen, der Deutschen Arbeitsfront nicht angeschlossenen Organisation, sich mit Wohlfahrtsangelegenheiten zu beschäftigen.“

 

Die bereits 1928 gegründete „Nationalsozialische Betriebszellenorganisation“ (NSBO) war bis 1933 nicht als echte Konkurrenz zu den Gewerkschaften aufgetreten - schon wegen ihrer mehr als unklaren Einstellung zu den Problemen kapitalistischer oder sozialistischer Wirtschafts- und Sozialpolitik. Die NSBO sah in ihren Richtlinien zwar die Zahlung von Streikunterstützung vor und verfügte über eine Hilfskasse, von deren Einsatz aber nichts bekannt ist. Sie hatte NSBO-Fachgruppen und -Fachzellen. In der Hierarchie angesiedelt waren der Betriebszellenleiter, der Amtswalter, der Betriebszellenobmann, der Betriebszellenwart und der Zellenleiter.

 

Robert Ley, Herausgeber der Volkswacht und Leiter der DAF, hatte Anfang 1933 ein Aktionskomitee gebildet, das durch ein geheimes Rundschreiben vom 21.4.1933 global bestimmte: „Dienstag, den 2. Mai 1933 vormittags 10 Uhr beginnt die Gleichschaltungsaktion gegen die freien Gewerkschaften.“ Die Durchführung sollte in den Händen der NSDAP-Gauleiter liegen; als Träger der Aktion fungierte die NSBO. Die Besetzung der Gewerkschaftshäuser und „Inschutznahme der in Frage kommenden Persönlichkeiten“ wurde der SA und SS anvertraut.

 

Am 2.5.1933, wurde nur lapidar berichtet: „Die gewerkschaftseigenen Büros und Häuser werden besetzt und viele Gewerkschaftsführer verhaftet. Ab sofort gibt es die ‘Deutsche Arbeitsfront’ als Einheitsgewerkschaft.“ So erging es auch dem Gewerkschaftshaus (Volkshaus) in Marienberg. Der Pressebericht hierüber, ebenso über die Maikundgebung aus 1933, sind nicht mehr auffindbar. Eifrige „Sammlerhände“ haben sie aus dem Archiv der Westerwälder Zeitung ausgeschnitten.

 

Wie die Maikundgebungen in 1933 organisiert waren, läßt sich aber auch aus 2 anderen Berichten entnehmen:

Westerwälder Zeitung vom 4. Mai 1933:

„Langenbach b. Mbg. Am Tage der nationalen Arbeit veranstaltete der Steinbruchbetrieb Weidling eine Feier, die die gesamte Belegschaft vereinte. Sturmbannführer Müller von der SA ließ die Hitler-Fahne hissen und würdigte in einer feierlichen Ansprache die Bedeutung des Tages in einem ‚Sieg-Heil’ ausklingend. Vom Steinbruch aus formierte sich der Zug und marschierte bis zur Schule Langenbach b. Mbg., wo sich die gesamte Einwohnerschaft zur Feier am Tage der Nationalen Arbeit versammelte. An das Lied: ‚Jauchzet dem Herrn alle Welt’, vom Männerchor intoniert, schloß sich die zündende und begeisterte Festansprache von Herrn Bürgermeister und Pg. Seiler, der seine Rede an das Psalmwort anschloß: ‚Du wirst dich nähren von deiner Hände Arbeit’ und u.a. ausführte, daß im Gegensatz zu den Maifeiern vergangener Zeiten am Tage der nationalen Arbeit diesmal das ganze Volk vereint den Tag unter dem Zeichen des Hakenkreuzes und der aufgehenden Sonne feiert. Begeistert stimmten die Anwesenden nach einem ‚Sieg-Heil’ das Horst-Wessel-Lied an. Stadtmissionar Guyenot knüpfte seine Ansprache an das Wort: Der Herr wolle das Werk unserer Hände fördern und erbat dazu den Segen Gottes. Nachmittags beteiligte sich die gesamte Einwohnerschaft an dem imposanten Festzug in Marienberg.“

 

Ähnlich organisiert war es auch in Kirburg gegangen. Hierzu die Westerwälder Zeitung vom 9. Mai 1933:

„Kirburg… Aber auch Kirburg wußte den 1. Mai in würdiger Weise zu begehen. Am Sonntagmorgen nahmen sämtliche Formationen der NSDAP und des Stahlhelms geschlossen am Gottesdienst teil. Nachmittags beteiligte sich die hiesige SA an den Werberundfahrten. Montagmorgen ½ 8 Uhr wurde dann unterhalb des Ortes ein großer Festzug aufgestellt, mit ungefähr 1000 - 1200 Teilnehmern. Voran schritt die Feuerwehr Neunkhausen mit ihrem Trommlercorps, es folgte dann die NSBO von Kirburg und den Nachbarorten, daran schloß sich die SA, Hitlerjugend und Frauenschaft. Dann folgte in gestraffter Disziplin der Stahlhelm B.d.F. Ihm schlossen sich die Gesangvereine und Sportvereine von Kirburg und Langenbach, sowie der katholische Jungmännerverein von Mörlen an. Dann folgten die Schulen von Kirburg, Langenbach, Neunkhausen, Mörlen, Bölsberg, Stangenrod und Lautzenbrücken, sowie viele Einwohner vorstehender Ortschaften. Sämtliche Vereine und Verbände mit ihren Fahnen u. Wimpel. Der Zug bewegte sich durch die Straßen unseres Ortes auf den neuen Schulplatz, von wo die Lautsprecher-Uebertragung des Appells an die deutsche Jugend vom Lustgarten erfolgte. Vorher ergriff Pfarrer Schmedes, Kirburg, das Wort, und schilderte in kernigen Worten den Sinn des ersten Mai früher und heute. Weiter mahnte er sämtliche Volksgenossen und -genossinnen, im Sinne der oberen Führer auch endlich alle Haß u. Zwietracht zu begraben u. sich zu einer Volksgemeinschaft mit einer Führung zusammen zu schließen. Mit der ersten Strophe des Deutschlandliedes und der Fahne Hoch schloß Pfarrer Schmedes seine Rede. Unter Führung des Truppführers Hofmann bewegte sich der Zug über Langenbach nach Neunkhausen, wo am Denkmal mit einigen Worten des Lehrers Metzler, Neunkhausen, der gefallenen Helden des Weltkrieges gedacht wurde. Nach einem dreifachen Heil und der ersten Strophe des Liedes: ‚Ich hatt’ einen Kameraden’, ging es weiter nach Mörlen, ebenfalls zum Denkmal. Hier sprach Pfarrer Brüggmann einige Worte und nach der dritten Strophe des Deutschlandliedes führte der Marsch wieder nach Kirburg, wo sich der Zug auflöste. Nachmittags 4 Uhr zogen dann die hiesigen Vereine geschlossen mit den Formationen der NSDAP und des Stahlhelms nach Marienberg.“

 

Nach Hermann Kempf wurde unterdessen im gesamten Reichsgebiet gefahndet. Dann berichtete die „Westerwälder Zeitung“ am 8.5.1933:

„Marienberg. Wie das Frankfurter Volksblatt berichtet, ist der durch seine agitatorischen und seine üble Hetzpropaganda im oberen Westerwald sattsam bekannte Kommunist Kempf aus Marienberg in Wiesbaden vor einigen Tagen verhaftet worden, wo er sich unter falschem Namen verborgen hielt.“

 

Am 11.5.1933 heißt es über Gewerkschaftssekretär Franz Wolf u.a. in der Westerwälder Zeitung:

„Marienberg… Auf Anordnung von Gauleiter Sprenger ist Gewerkschaftssekretär Wolf vom Zentralverband der Steinarbeiter aus seiner neuerlichen Schutzhaft entlassen worden, nachdem die Revision seiner Geschäftsführung zu Beanstandungen keinen Anlaß gab. Unter der Voraussetzung, daß Gewerkschaftssekretär Wolf sich in Zukunft jeder politischen Tätigkeit enthält, wurde ihm die Leitung des Steinarbeiterverbandes überlassen, wobei die NSDAP die Trägerin aller Gewerkschaftsverbände pp. ist… Im Anschluß richtete Gewerkschaftssekretär Wolf an die Anwesenden den Appell, nunmehr gemeinsam ein neues großes Ganzes zu bilden und die Regierung Hitler zu unterstützen, die treu zur Arbeiterschaft steht, dann werde es im neuen Deutschland wieder aufwärts gehen…“

 

Über Aktivitäten der NSBO wurde fast tagtäglich berichtet. Hier eine kleine Auswahl aus der Westerwälder Zeitung:

 

- 3.5.1933: „Marienberg. Eine Angestellten-Fachgruppe der NSBO wurde in einer Zusammenkunft von behördlichen und privaten Angestellten am Samstag abend im Café Wäller gegründet… Zum Kreisleiter der Nationalsozialistischen Betriebszellen-Angestellten-Organisation wurde Kreissparkassenangestellter Huhn bestimmt. Die Funktionen des Kreis­propaganda- und Presseleiters der NSBO sind Justizange­stellten Volz übertragen…“

- 5.7.1933: „NSBO. Donnerstag, den 6. Juli, abends 9 Uhr Amtswaltertagung für den unteren Kreisteil bei Karl Latsch, Hachenburg. Erscheinen Pflicht.“

- 5.7.1933: „NSBO Oberwesterwald. Am Sonntag, den 9. Juli 1933, morgens 9 Uhr, findet im Saale Dieck, Marienberg, eine Amtswaltertagung sämtlicher Amtswalter der NSBO statt… Nichterscheinen hat den Ausschluß zur Folge. Nachmittags 4 Uhr findet ein General-Mitgliederappell der NSBO in Marienberg statt. Erscheinen ist Pflicht. Der Kreisbetriebszellenleiter Müller.“

Von dieser Kreis-Amtswalter- und Mitgliederversammlung der NSBO des Kreises Oberwesterwald liegt auch ein Bericht vor, der nachstehend auszugsweise veröffentlicht wird:

- 13.7.1933: „Marienberg. Zu der am 9. Juli 1933 in Marienberg anberaumten Kreisamtswaltertagung der NSBO des Kreises Oberwesterwald waren die Amtswalter fast ausnahmslos im Saale des Pg. (Anm.: Parteigenosse) Dieck erschienen… eröffnete die Versammlung und erteilte dem Kreisbetriebszellenleiter R. Müller das Wort… Zum weiteren Schutze des deutschen Arbeiters habe man für die Steinarbeiter des Oberwesterwaldes eine Lohnkommission gebildet, um auf diesem Wege dem deutschen Arbeiter zu seinen sozialen Rechten zu verhelfen, denn das große Ziel der NSBO sei nur in dem tatkräftigen Zusammenarbeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu sehen… Mit besonderer Freude konnte Pg. Müller erklären, daß auch innerhalb des Oberwesterwaldkreises ein ganz ansehnlicher Teil der bisherigen erwerbslosen Mitglieder der national­sozialistischen Bewegung wieder in Arbeit stehe und war in der angenehmen Lage, sich noch eine ganze Anzahl hilfsbedürftige Pg. u. NSBO-Mitglieder namhaft machen zu lassen, denen er die Aussicht auf sofortige Einstellung in irgend einem Betriebe geben konnte… Der Marxismus sei niedergerungen und dank der guten Disziplin in der NSBO habe man die bisherigen Führer der Gewerkschaften durch geschulte Nationalsozialisten ersetzen können… Kontraste zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen verschwinden. Der deutsche Arbeiter sei der Träger des deutschen Volkes und es sei die Aufgabe der NSBO-Amtswalter, ihn zur Garde des Deutschen Volkstums zu erziehen… Nachmittags um 4 Uhr fand in der Turnhalle eine Mitgliederversammlung der NSBO statt. Die Turnhalle war an Raum kaum groß genug, um die Menge zu fassen, die sich eingefunden hatte…“

Von der NSBO-Ortsgruppe Marienberg hat mir eine Quittung vorgelegen, nach der zunächst ein Monatsbeitrag von 0,60 RM kassiert wurde.

 

Und weiter geht es mit Presseberichten:

 

- 14.7.1933: „…männliche und weibliche Angestellte aller Berufe, die bisher in mehr als hundert Verbänden und Vereinen organisiert waren, sind in den Gesamtverband der Deutschen Angestellten übergeführt und unter einheitlicher Leitung zusammengefaßt worden. Der Gesamtverband gliedert sich in acht Männerverbände und einen Frauenverband. Den Verbänden sind durch Umwandlung bisheriger Ersatzkassen fünf Berufskrankenkassen angegliedert. Der zweite Teil der im Plan des Führers des Gesamtverbandes der deutschen Angestellten vorgesehenen Maßnahmen ist die Eingliederung der Unorganisierten in die Deutsche Arbeitsfront… Demgemäß haben alle deutschen Angestellten, die bisher keinem der neun Verbände angehören, ihre Eingliederung bei dem für ihren Beruf zuständigen Berufsverband des Gesamtverbandes vorzunehmen. Aufgenommen werden nur Angestellte arischer Abstammung.“

- 15.7.1933: „…gehören dem Verbande weiblicher Angestellten… Die Leitung des Verbandes, der die weiblichen Angestellten ohne Unterschied ihres Berufes im Rahmen der Deutschen Arbeitsfront als besonderer Fachverband für weibliche Angestellte umfaßt… Der erzieherische Charakter der Deutschen Arbeitsfront kommt beim Verband der weiblichen Angestellten besonders deutlich zum Ausdruck, weil ihm die Aufgabe gesetzt ist, die weiblichen Angestellten nicht nur berufsmäßig zu betreuen, sondern auch die Persönlichkeitsbildung zu betreiben…“

- 15.7.1933: „Marienberg. Mitgliederversammlung der NSBO. Am Dienstag, den 11. Juli 1933, abends 9 Uhr, hielt die Ortsgruppe der NSBO Marienberg eine Mitglieder-Versammlung im Parteilokal Wiederstein ab. Pg. Betriebszellenwart Häbel eröffnete die Versammlung u. begrüßte die in großer Zahl erschienenen Mitglieder. Uebergab sodann dem Kreisbetriebszellenleiter-Stellvertreter Müller das Wort… Nun ergriff Kreisbetriebszellenleiter Müller das Wort… und legte jedem NSBO-Mitglied ans Herz, mitzuhelfen an dem großen Aufbau unseres deutschen Vaterlandes. Wer nicht opfern und kämpfen will, hat in unseren Reihen keinen Platz…“

- 19.7.1933: „Unorganisierte werden nicht geduldet… wonach im neuen nationalsozialistischen Staat das Bürgerrecht verknüpft sein werde mit der Bekundung der Mitarbeit am Wiederaufbau des Vaterlandes. Diese Mitarbeiter könne der einzelne Volksgenosse vor allem dadurch zum Ausdruck bringen, daß er sich einer der großen anerkannten Organisationen als Mitglied anschließe. Bei diesen Organisationen handelt es sich vor allem, abgesehen von der NSDAP, um die NSBO, SA, SS oder Stahlhelm sowie um die in der Deutschen Arbeitsfront jetzt zusammengefaßten neuen Berufsverbände. Da der Eintritt in die NSDAP, NSBO, SA, SS und Stahlhelm gegenwärtig gesperrt ist, käme jetzt nur der Anschluß an die Deutsche Arbeitsfront in Frage… Es wird darauf hingewiesen, daß es durchaus möglich sei, daß auch dieses Tor zur Mitarbeit am Aufbau verschlossen werde… Andererseits solle der Werbefeldzug zum Ausdruck bringen, daß die Mitglieder der Berufsverbände nicht länger gewillt wären, neben sich in den Betrieben tausende von Unorganisierten zu dulden, die sich der Pflicht der Einordnung aus durchsichtigen Gründen zu entziehen versuchten. Die Unorganisierten müssten sich nunmehr entscheiden, ob sie sich eingliedern oder die Folgen ihres Außenstehens auf sich nehmen wollten…“

- 19.7.1933: „Härtlingen. NSBO-Versammlung. Am 2.7. fand im Gasthaus Hill eine Versammlung der NSBO, Ortszelle Caden, statt. Zellenwart Truppführer Selchow eröffnete die Versammlung und begrüßte den anwesenden Redner, Pg. Lehrer Stahl aus Hüblingen…“

- 20.7.1933: „Hachenburg. Kundgebung des Deutschen Büro- und Behördenangestellten-Verbandes. Am morgigen Freitag, den 21. Juli, findet um 9 Uhr im Hotel Westend eine öffentliche Kundgebung des Deutschen Büro- und Behördenangestelltenverbandes, Gau Hessen, statt… Allen Büro- und Behördenangestellten wird es zur Pflicht gemacht, zu dieser öffentlichen Kundgebung zu erscheinen.“

- 21.7.1933: „Marienberg. Alle Angestellten in die ‚Deutsche Arbeitsfront’. Der Führer der ‚Deutschen Arbeitsfront’ Dr. Ley ordnet an, daß alle Angestellten sich einem Berufsverband der ‚Deutschen Arbeitsfront’ einzugliedern haben. Es darf also keine Unorganisierten mehr geben. Vom Prokuristen bis zum Lehrling muß jeder Angestellte, ganz gleich welcher Art, ob Büro oder Behörde, ob männlichen oder weiblichen Geschlechtes, sich in seinem Berufsverband befinden und dort am Aufstieg unseres Volkes mitarbeiten. Bis zum 25. Juli muß alles durchorganisiert sein. Um den Angestellten Gelegenheit zu geben, sich über die Arbeit der Angestellten in der ‚Deutschen Arbeitsfront’ zu unterrichten und um ihre Aufgaben kennen zu lernen, wird am Samstag, den 22. Juli, abends 8 ½ Uhr in Marienberg im Hotel Ferger… sprechen… Keiner und keine darf fehlen.“

- 22.7.1933: Deutsche Angestellte. Soziale Freibeuter werden nicht mehr geduldet… Noch sind die Tore der neun Verbände weit geöffnet für alle diejenigen, die sich erst jetzt ihrer moralischen Verpflichtung bewußt werden und ihren Anschluß an die Deutsche Arbeitsfront herstellen wollen. Wer sich jetzt nicht entschließen kann, der muß damit rechnen, daß ihm diese Tore dauernd verschlossen werden, und daß er als geächtet und ausgeschlossen aus der Gemeinschaft der Schaffenden keinen Anteil an der Volksgemeinschaft und ihren kulturellen und materiellen Gütern haben kann. Entschließt Euch - ehe es zu spät ist! Die Aufnahme erfolgt, je nach Beruf und Geschlecht, bei folgenden Verbänden:

1.  Deutscher Handlungsgehilfen-Verband für alle männlichen kaufmännischen Angestellten,

2.  Deutscher Techniker-Verband für alle männlichen Techniker, Ingenieure, Chemiker, Dentisten u.ä. Berufe,

3.  Deutscher Werkmeister-Verband für alle männlichen Werkmeister, Maschinenmeister, Faktoren, Poliere, Schachtmeister u.ä. Berufe,

4.  Deutscher Büro- und Behördenangestelltenverband für alle männlichen Behördenangestellten und Büroangestellten bei Rechtsanwälten, in der Sozialversicherung usw.,

5.  Verband deutscher Land- und Forstwirtschaftsangestellter,

6.  Verband angestellter Aerzte und Apotheker,

7.  Verband seemännischer Angestellter und für alle in der Schiffahrt an Bord beschäftigten Angestellten,

8.  Verband der deutschen Theater-Angestellten u. ä. Berufe. Für alles Bühnenpersonal, für Tänzer, Chorsänger, Artisten, Musiker und Filmschaffende,

9.  Frauen-Verband: Verband der weiblichen Angestellten für alle weiblichen Angestellten ohne Rücksicht auf den Beruf.

Aufnahmeanträge sind an den örtlichen Stellen dieser Verbände oder bei der NSBO abzufordern und einzureichen. NSBO. gez. Müller, Kreisbetriebszellenleiter. Gesamtverband der deutschen Angestellten (Nationalsozialistische Angestelltenschaft)      gez. Lauer, Kreisgeschäftsführer im D.H.V.“

- 26.7.1933: „Vereinskalender. NS-Lehrerbund, Bez. Hachenburg. Samstag, den 29.7., 2 Uhr nachm. Versammlung bei Schmidt.“

- 31.7.1933: „Mitgliederversammlung des DHV. Hachenburg. Der Deutsche Handlungsgehilfen-Verband, Ortsgr. Hachenburg, hatte für Donnerstag abend eine Mitgliederversammlung im Kinosaal des Hotel Westend einberufen. Zweck dieser Zusammenkunft war, die Frage über die Neuordnung der Nationalsozialistischen Angestelltenschaft zu klären und die dem DHV noch fernstehenden kaufmännischen Angestellten auf die unliebsamen Folgen, die bei allen Nichtorganisierten zu erwarten sind, aufmerksam zu machen. Eröffnet wurde die Versammlung… alsdann ergriff der Vorsitzende des DHV, Ortsgruppe Hachenburg, Kollege und Pg. Kunz das Wort zur Begrüßungsansprache…“

- 3.8.1933: „Marienberg. NSBO Ortsgruppenversammlung. Die NSBO Ortsgruppenversammlung am Montag abend in Marienberg beim Pg. Wiederstein zeigte eine derartige Beteiligung, daß der Saal kaum ausreichte, um die Mitglieder zu fassen… Kreisbetriebszellenleiter Müller sprach in ausführlichem Vortrag über die großen Arbeiten, die von der nationalsozialistischen Betriebszelle noch zu leisten seien und bereits schon durch erhebliche Mehreinstellungen von Arbeitern in den Betrieben… geleistet sind…“

- 29.7.1933: „Eichenstruth. NSBO-Ortsgruppenversammlung. Am Mittwoch, den 19. Juli fand hier eine Mitgliederversammlung statt… Vor allem stellte er klar, daß die NSBO keine gewerkschaftliche, sondern eine politische Organisation sei, worüber in der Mitgliedschaft noch Unklarheit herrschte…“

- 7.8.1933: „Erbach. Gründung einer Betriebszelle für Bahnarbeiter der NSBO. In dem letzten Sprechabend der NSBO wurde hierselbst eine Betriebszelle für die Bahnarbeiter gegründet. Zum Zellenobmann wurde Pg. Willi Schnieber ernannt. Der O.G. Betriebswart sprach kurz über den Zweck der Betriebszelle und forderte die Mitglieder zur zielbewußten Arbeit im Sinne der nat.-soz. Idee auf. Im weiteren Verlaufe des Abends gab das NSBO-Mitglied E. Zuhn einen Ueberblick…“

 

Was mit den Mitgliedern des Zentralverbandes der Steinarbeiter Deutschlands geschah, steht in der Westerwälder Zeitung vom 7.8.1933:

„Marienberg. Der Deutsche Steinarbeiterverband. Die beruflichen Interessen der Arbeiter in der Industrie ‚Steine und Erden’ im Gebiet der Lahn und des Westerwaldes wurden seither durch den Berufsverband deutscher Steinarbeiter mit dem Sitz in Limburg und dem Zentralverband der Steinarbeiter Deutschlands mit dem Sitz in Marienberg vertreten. Durch die Schaffung der einheitlichen Deutschen Arbeitsfront sind alle anderen Organisationen aufgelöst und unter den fünfzehn jetzt bestehenden Fachverbänden befindet sich auch der Deutsche Steinarbeiterverband. Das neue Wirtschaftsgebiet, das seinen Sitz endgültig in Marienberg hat, umfaßt folgende Kreise: den Großkreis Oberwesterwald, die Kreise Ober- und Unterlahn und den Kreis Limburg. Kreisleiter ist seit 1. August der Steinarbeiter Albrecht Müller aus Langenbach bei Marienberg. Von Marienberg aus wird das gesamte Gebiet bearbeitet werden und der Verbandskreis wird nur mehr vier Zahlstellen aufweisen, und zwar in Marienberg, Westerburg, Limburg und Weilburg. Alle übrigen Ortschaften sind durch Stützpunkte vertreten, die sich in den Bereich der Ortsgruppen der NSDAP eingliedern. Alle Arbeiter der Industrie ‚Steine und Erden’ müssen im Deutschen Steinarbeiterverband organisiert sein. Als letzter Zeitpunkt zur Aufnahme ist der 15. August festgesetzt worden. Mit dieser Gliederung fällt nun jeder Streit um die Art der Gewerkschaft fort, und diese Neufassung des Gewerkschaftswesens wird auch auf dem Gebiet des Westerwaldes und der Lahn der Arbeiterschaft zum Segen gereichen.“

 

Es liegt mir ein DAF-Mitgliedsbuch vor, aus dem ersichtlich ist, daß die Steinbrucharbeiter zunächst vom 1.9.1933 - 31.8.1934 in den „Deutschen Steinarbeiterverband“ überführt wurden. Von diesem Verband erfolgte am 1.9.1934 der Übertritt zur DAF.

 

Diese war am 10. Mai 1933 in Berlin unter der Schirmherrschaft Adolf Hitlers offiziell gegründet worden. Der in hochoffiziellem Rahmen veranstaltete erste Reichskongreß der DAF (Hitler hielt die Hauptrede) machte in aller Öffentlichkeit deutlich, daß damit auch auf diesem Gebiet in aller Form der absolute nationalsozialistische Führungsanspruch praktisch-organisa­torische Gestalt gewonnen und sich die feste Grundlage oder doch Ausgangsbasis für eine weitere Gleichschaltung der Arbeiterschaft wie der Betriebs- und Sozialpolitik geschaffen hatte. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sollten in einer Zwangsordnung in eine künstliche Einheit gepreßt werden. Und es gibt keinen Zweifel, daß das Führungspersonal der DAF sich hauptsächlich aus den Reihen der NSBO rekrutierte, obgleich die NSBO organisatorisch von der DAF getrennt blieb.

 

Eine Woche später wurden die Befürworter einer nationalsozialistischen Einheitsgewerkschaft enttäuscht und stark zurückgedrängt, als die Regierung am 19. Mai 1933 ein „Gesetz über die Treuhänder der Arbeit“ erließ. Diese 12 Treuhänder waren Männer, die mit einer oder zwei Ausnahmen, kaum dazu neigten, mit den radikalen Populisten in der NSBO zu sympathisieren.

 

Die christlichen Gewerkschaften und der Hirsch-Dunkersche Gewerkschaftsring hatten sich nach dem 1. Mai 1933 „freiwillig“ dem nationalsozialistischen „Aktionskomitee zum Schutze der deutschen Arbeit“ unterstellt; es war ihnen nur eine kurze Galgenfrist vergönnt, denn zwei Monate später wurden sie am 24.6.1933 auch verboten.

 

Das „Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit“ vom 20.1.1934 schaffte dann das Arbeitsrecht der Weimarer Republik und die Betriebsräte ab.

 

Im § 1 dieses Gesetzes hieß es: „Im Betriebe arbeiten der Unternehmer als Führer des Betriebes, die Angestellten und Arbeiter als Gefolgschaft gemeinsam zur Förderung der Betriebszwecke und zum gemeinen Nutzen von Volk und Staat“ Und § 2 bestimmte: „Der Führer des Betriebes entscheidet der Gefolgschaft gegenüber in allen betrieblichen Angelegenheiten, soweit sie durch dieses Gesetz geregelt werden.“

Dieses Gesetz bildete auch einen fühlbaren Dämpfer für die Machtambitionen der NSBO, die auf rein politisch-propa­gandistische Aktionen zurückgedrängt wurde. Als Zwangsorganisation hatte dann die DAF wie jede andere NS-Berufs­organisation, in bisher unerhörtem Umfang, die Massen auch auf der Ebene ihres Arbeitslebens politisch zu „erfassen“ und auszurichten, den „SA-Geist“ im Betrieb zu verwirklichen.

 

Das „Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit“ regelte nun von „oben“ durch Tarifordnungen die Arbeitsbedingungen. So wurde am 26.11.1937 im Tarifregister Nr. 2183/1 RABl. Nr. 36 v. 25.12.1937 vom Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Hessen, zu dem damals der Oberwesterwald gehörte, die „Tarifordnung für die Natursteinindustrie im Wirtschaftsgebiet Hessen“ eingetragen. In der Präambel hieß es:

„Gemäß § 32, Abs. 2 des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit vom 20. Januar 1934 erlasse ich nach Beratung in einem Sachverständigenausschuß nachfolgende Tarifordnung. Die Tarifordnung stellt für das Arbeitsverhältnis der von ihr erfaßten Gefolgschaftsmitglieder rechtsverbindliche Mindestbedingungen auf, über die die Unternehmer im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten des einzelnen Betriebes aus freiem Entschluß hinausgehen können…“

Es ist überliefert, daß Adolf Sanner in den Westerwaldbrüchen Marienberg so günstige Akkordlöhne durchsetzte, daß er von „oben zurückgepfiffen“ wurde.

 

Der Ausbau der DAF als staatlich-nationalsozialistisches Kontrollorgan und ihre völlige Unterstellung unter die Partei - als eine Gliederung der NSDAP- wurde durch eine Verordnung Hitlers über Wesen und Ziel der DAF vom 24.10.1934 abgeschlossen.

 

Robert Ley wurde nicht nur durch die DAF, sondern auch durch deren Unterorganisation „KdF“ (Kraft durch Freude), gegründet am 27.11.1933), mit Ferienreisen bekannt. Im Oberwesterwald kursierte damals wegen seiner Freß- und Sauforgien unter der Hand folgender Witz: „Eine Frau kommt in eine Bücherei und verlangt ein wenig gelesenes Buch. ‚Leihfrist unbegrenzt‘ sagt das Fräulein, nachdem es das Buch aus dem hintersten Winkel hervorgeholt hat. ‚So, so’, erwidert die Frau, ‚Ley frißt unbegrenzt; ich glaubte immer, der säuft nur!’“

 

Einige Aussprüche von Dr. Robert Ley sollen das düstere Kapitel der DAF-Zeit abrunden:

„Wir wollen Herrenmenschen züchten in allen Schichten unseres Volkes.“

„Arbeitsfront - Glaube an die Reinheit und Kraft unseres Volkes.“

Und auf der Rückseite des DAF-Mitgliedsbuches stand:

„Niemals dürfen wir die Menschen nach der Art der Arbeit werten, sondern nur nach der Leistung auf dem Arbeitsplatz, auf dem sie stehen. Wir müssen Achtung vor jeder Arbeit, Achtung vor jedem Träger dieser Arbeit haben.“

 

Organisatorisch gehörte der Oberwesterwald zur DAF-Gau­waltung Hessen-Nassau; ihr angegliedert war eine Gaurechtsberatungsstelle. Darunter bestanden die DAF-Kreis­waltung und die DAF-Ortswaltungen mit Orts-Sachwaltern und -Warten (Blöcke). Marienberg war die Verwaltungsstelle 31, Westerburg 18. „Der Betrieb galt als Zelle der Volksordnung“. Es gab auch Werkscharen.

 

Irgendwelche Funktionsträger der DAF konnten bisher von mir nur in bescheidenem Rahmen ermittelt werden. Beim Zusammenbruch des 3. Reiches scheint man „ganze Arbeit geleistet zu haben“, denn nirgendwo ist hierzu Archivmaterial auffindbar. Beim zuständigen Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden befindet sich nur eine Akte der DAF-Ortswaltung Neunkhausen aus dem Jahre 1934 (ca. 120 Blatt). Im Archiv der Rhein-Zeitung (Westerwälder Zeitung) tauchen hin und wieder bei Berichten über Veranstaltungen - wie aus obigen Veröffentlichungen ersichtlich - einzelne Namen auf.

 

Kreisobmann der DAF war von 1937 - 1939 Richard Müller, in 1941 Georg Müller.

 

Die Beamten wurden übrigens im RDB („Reichsbund Deutscher Beamter“) organisiert, der später als „NS-Reichsbund Deutscher Beamter“ eine der NSDAP angeschlossene Organisation wurde. Kreiswalter des RDB war von 1939 - 1941 Hugo Wengenroth; Vorgänger und Nachfolger waren nicht zu ermitteln. Die Lehrer waren im NSLB („Nationalsozialistischer Lehrerbund“) erfaßt.

 

Wer während des 3. Reiches Betriebsobmann war, konnte nur für 2 Steinbrüche ermittelt werden: Gebr. Meys und Co, Luckenbacher Ley: Willi Franz (Nister) bis 1937 und Eduard Kölbach (Luckenbach) bis 1945; Westerwaldbrüche, Werk I, Marienberg: Adolf Sanner (Marienberg) bis zu seiner Übernahme in den Postdienst.

 

Im übrigen soll nicht vergessen werden darauf hinzuweisen, daß während des 2. Weltkrieges zahlreiche Westerwälder Betriebe Zwangsarbeiter, nicht nur Kriegsgefangene, beschäftigten (sie wurden auch unter der Bezeichnung Fremdarbeiter, Ostarbeiter, ausländische Zivilarbeiter bekannt); nach Kriegsende wurden sie als DPs (Displaced Persons) bezeichnet und entweder repatriiert oder wanderten in andere Länder (USA usw.) aus.

 

Daß es spätestens seit 1939 keine freie Wahl des Arbeitsplatzes mehr gab, dürfte vielen noch bekannt sein. Die Arbeiter wurden vom jeweiligen Arbeitsamt in die Betriebe dienstverpflichtet.

 

Abb. 5.1   Westerwaldbrüche Marienberg 1933; nach einem Giftmordanschlag auf einen SS-Sturmführer führten Polizei, SA und Kripo Frankfurt/M. den ganzen Tag Vernehmungen durch

 


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