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CHRONIK
von Otto Kleinschmidt
Gewerkschaften im Oberwesterwald

 

 
Industrien, Dienstleistungsbetriebe & Gewerkschaften im Oberwesterwald
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2.3.8 Nahrungs- und Genußmittel-Industrie

 

Am 5. April 1861 übernahm der Brauer Heinrich Schneider den Grünschen Hof in Hachenburg und gründete darin eine Brauerei, die heute über die Grenzen des Westerwaldes hinaus bekannt ist.

 

Hachenburgs Brautradition beginnt eigentlich mit der Gründung der Stadt Hachenburg im Jahre 1314. Graf Gottfried von Sayn bestimmte 1325, daß jeder Brauer vom Ohm Bier 2 Pfennige der Stadt als Akzise zu zahlen habe. Die Zahl der Bierbrauer stieg ständig, und im 17. Jahrhundert gab es in Hachenburg deren sieben. Ab 1861 wurde diese Hachenburger Brautradition im Grünschen Hof fortgesetzt. 1884 kostete Export-Flaschenbier in „ganzen“ Flaschen 20 Pfg., in 1/2-Liter-Flaschen 15 Pfg.

 

Außerhalb Hachenburgs kann nur die Existenz von Georg Winkler’s Brauerei und der Brauerei Albert Kühn, beide Rennerod, nachgewiesen werden; 1901 müssen sie schon oder noch bestanden haben. Im Jahre 1884 gab es auch in Westerburg die Brauerei Carl Ferger. Ebenfalls von einer Brauerei wird aus Unnau berichtet, deren Namen aber bisher nicht ermittelt werden konnte.

 

Übrig geblieben von allen Brauunternehmen ist nur die Westerwald-Brauerei Hachenburg.

 

In den 1930er-Jahren wurden im Oberwesterwald auch 2 Molkereigenossenschaften gegründet, und zwar in Hachenburg und Westerburg. Die Gründung der Molkereigenossenschaft eGmbH Westerburg war am 26.3.1935. Sie beschäftigte fast über die gesamten Betriebsjahre rund 60 Mitarbeiter. Am 19. Mai 1980 faßte die Jahreshauptversammlung den Beschluß, mit der Eifelperle zu fusionieren. Die Betriebsgebäude wurden an einen Landhandel verkauft und 1998 zum Teil abgerissen.

 

Zu erwähnen sind auch mehrere Schnapsbrennereien. So wird u.a. im Jahre 1919 die Firma J.A. Müller, Büdingen (Weine und Spirituosen) genannt, zu deren Sortiment später auch Obstsäfte hinzugekommen sind.

 

In Zinhain befindet sich seit 1946 die Werner Schneider GmbH (Backspezialitäten/Oronto), die sich, zunächst in einer Baracke am Zinhainer Schwimmbad untergebracht, sehr gut entwickelt hat.

 

Nicht vergessen werden sollen die vielen Getreide- und Ölmühlen des Oberwesterwaldes, die aber alle nicht mehr existieren, so z.B. die „Hohensayner Mühle“, zur Gemeinde Lautzenbrücken gehörend oder die „Hessenmühle“ in Gemünden.


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