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6.1.4 Einzelgewerkschaften
Jahrelang wurden die einzelnen
Sparten bzw. Berufsgruppen der Einheitsgewerkschaft mit ihren Vorständen, sei
es z.B. „Bergbau“, „Holz“, „Leder“, „Metall“, „Post- und Telegraphie“ von der
französischen Militärregierung nicht anerkannt. Dazu mußten alle Vorbereitungen
unter den wachsamen Augen der „Sûreté“ getroffen werden. Hunderte von
politischen Fragebogen über Organisationszugehörigkeit der vorgesehenen
Vorstandsmitglieder im 3. Reich mußten ausgefüllt werden, bis den
Besatzungsbehörden die Zusammensetzung gefiel.
Bei den Anträgen auf Genehmigung
der einzelnen Gewerkschaften waren beizufügen:
· Gesuch
um Genehmigung in deutscher und französischer Fassung,
· Satzung
in deutscher und französischer Fassung,
· Zustimmungserklärungen
der vorgesehenen Vorstandsmitglieder,
· die
oben bereits erwähnten politischen Fragebogen und
· Amnestiebescheinigungen
vom Landeskommissar für die politische Säuberung bzw. vom Öffentlichen Ankläger
bei den Untersuchungsausschüssen.
Industriegruppe Bergbau
Am 17.11.1946 reichten die
Kollegen Alois Kraft, Bernhard Zimmermann und Karl Boller, alle wohnhaft in
Höhn, bei der Militärregierung ein „Gesuch um Genehmigung zur Einberufung einer
Versammlung zwecks Gründung einer Gewerkschaft“ über den Bürgermeister Brell,
Zinhain, bei der Militärregierung ein. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, daß die
Gründungsversammlung mit 65 Teilnehmern am 17.11.1946 um 14.00 Uhr in
Marienberg stattgefunden hat, ein Statut einstimmig beschlossen und in geheimer
Wahl folgender Vorstand gewählt wurde:
· 1.
Vorsitzender: Alois Helsper II., Höhn
· 2.
Vorsitzender: Alois Groth, Niederroßbach
· 1.Kassierer:
Bernhard Zimmermann, Höhn
· 2.Kassierer:
Willy Sayn, Hachenburg
· Schriftführer:
Friedrich Schilling
· 1.
Beisitzer: Wilhelm Schneider, Ailertchen
· 2.
Beisitzer: Rudolf Haas, Marienberg.
Eine Neuwahl des Vorstandes war
in der Generalversammlung am 19.1.1948 vorgesehen und brachte nachstehendes Ergebnis:
· 1.
Vorsitzender: Alois Helsper II. (Grube Alexandria)
· 2.
Vorsitzender: Karl Boller (Grube Alexandria)
· 1.
Kassierer: Theodor Betz (Grube Alexandria)
· 2.
Kassierer: Friedrich Schilling (Grube Alexandria)
· Schriftführer:
Walter Schneider (Grube Himburg, Bach)
· 1.
Beisitzer: Rudolf Haas (Grube Neuhaus, Unnau)
· 2.
Beisitzer: Wilhelm Schneider (Grube Gnade Gottes).
Die nächsten Vorstandswahlen anl.
einer Delegiertenversammlung datieren vom 17.2.1949, 14.20 Uhr (Höhn, Hotel
Hofmann), da dieser Tagesordnungspunkt in der vorhergehenden Versammlung am
24.1.1949 mangels Delegiertenwahlen auf den Gruben „Gnade Gottes“, Hergenroth
und „Concordia“, Unnau, vertagt werden mußte. Wahlergebnis:
· 1.
Vorsitzender: Alois Helsper II., Höhn
· 2.
Vorsitzender: Emil Höhn, Oellingen
· 1.
Kassierer: Willi Held, Hergenroth
· 2.
Kassierer: Paul Stühn, Unnau
· Schriftführer:
Josef Höhn, Pottum
· Beisitzer:
Edmund Schneider, Oellingen
· Beisitzer:
Karl Boller, Höhn.
Industriegruppe Holz
Für diesen Industriezweig fallen
Gesuch um und Durchführung der Gründungsversammlung ebenfalls terminlich auf
den 17.11.1946 zusammen. In den Vorstand wurden gewählt:
· 1.
Vorsitzender: Albert Groß, Unnau-Korb, Schreiner
· 2.
Vorsitzender: Karl Wüst, Langenbach b.M., Holzarbeiter
· 1.
Kassierer: Theodor Leis, Marienberg, Sägemüller
· 2.
Kassierer: Walter Seiler, Langenbach b.M., Holzarbeiter
· Schriftführer:
Josef Sturm, Püschen, Holzarbeiter
· 1.
Beisitzer: Emil Steup, Hof, Schreiner
· 2.
Beisitzer: Alfred Brückmann, Langenbach/M., Holzarbeiter.
Die nächste Vorstandswahl wurde
im Rahmen einer Delegiertenversammlung am 10.1.1948 in Marienberg, AGB-Büro,
durchgeführt. Anwesend: 15 Delegierte. Dem neugewählten Vorstand gehörten an:
· 1.
Vorsitzender: Albert Groß, Unnau-Korb
· 2.
Vorsitzender: Emil Steup, Hof
· 1.
Kassierer: Karl Schüler, Marienberg
· 2.
Kassierer: Oskar Hain II., Korb
· Schriftführer:
Gustav Schäfer, Willmenrod
· 1.
Beisitzer: Gerhard Schneider, Merkelbach
· 2.
Beisitzer: Karl Nolden, Alpenrod.
Am 22.1.1948 wurde die Gründung
der Industriegruppe Holz durch die Militärregierung genehmigt.
In der Kreisgeneralversammlung am
19.2.1949 wurde u.a. ein neuer Vorsitzender gewählt:
· 1.
Vorsitzender: Oskar Hain II., Korb
· 2.
Vorsitzender: Emil Steup, Hof
· 1.
Kassierer: Karl Schüler, Marienberg
· 2.
Kassierer: Günter Dorn, Großseifen
· Schriftführer:
Gustav Schäfer, Willmenrod
· 1.
Beisitzer: Otto Stahl, Niederroßbach
· 2.
Beisitzer: Karl Nolden, Alpenrod
Berufsgruppe Fabrikarbeiter (Leder-Industrie)
Gründungsversammlung und Gesuch
an die Militärregierung datieren ebenfalls vom 17.11.1946 in Marienberg (14.00
Uhr mit 25 Teilnehmern). Die Gesuchsteller waren Willi Salzer, Marienberg,
Josef Schardt, Langenhahn und Fritz Völkner, Altstadt. Wer dem ersten Vorstand
angehörte, ist leider nicht mehr bekannt; nachweisbar ist nur, daß Heinrich
Orthey, Altstadt, zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde.
In der Kreisgeneralversammlung am
9.1.1948, 15.00 Uhr in Erbach, Lokal Rückert, an der 20 Delegierte teilnahmen,
wurde folgender neuer Vorstand gewählt:
· 1.
Vorsitzender: Heinrich Orthey, Altstadt (Genschow & Co)
· 2.
Vorsitzender: Hermann Künkler, Langenbach/M. (Orthey)
· 1.
Kassierer: Josef Jung, Stockum (Theo Schmidt, Büdingen)
· 2.
Kassierer: Heinrich Rau, Altstadt (Zitzer, Hachenburg)
· Schriftführer:
Stefan Orthey, Altstadt (Dewald & Heyden)
· 1.
Beisitzer: Josef Wambach, Hachenb. (Dewald, Hachenb.)
· 2.
Beisitzer: Josef Jäger, Altstadt (Hruby & Co).
In der Generalversammlung am
19.2.1949, 13.00 Uhr, in Erbach, Lokal Rückert, wurde der bisherige Vorstand wiedergewählt,
nachdem sich am 26.1.1949 in einer Urabstimmung 133 Mitglieder dafür und 2
dagegen ausgesprochen hatten.
Als Delegierte für die
Landeskonferenz der Gewerkschaft Leder wurden Josef Tiefenthal, Alfred Brenner
und Josef Jäger (alle Altstadt) und Josef Jung (Stockum) gewählt.
Außerdem stimmte die Generalversammlung
dem Ausschluß des Mitgliedes Ernst Holthoff, Hachenburg, zu, da er als Geschäftsführer
kein Gewerkschaftsmitglied sein kann.
Industriegruppe Eisen u. Metall
Auch für diese Gewerkschaft wurde
am 17.11.1946 das Gesuch an die Militärregierung von Robert Steup, Großseifen,
Willi Stroh, Großseifen und Franz Nilges, Höhn-Kraftwerk, eingereicht. An der
Gründungsversammlung am gleichen Tag um 14.00 Uhr in Marienberg nahmen 35
Mitglieder teil. Dem ersten Vorstand gehörten an:
· 1.
Vorsitzender: Emil Haupt, Enspel
· 2.
Vorsitzender: Georg Horn, Höhn
· 1.
Kassierer: Ewald Weber, Stockhausen-Illfurth
· 2.
Kassierer: Josef Hilpüsch, Rennerod
· Schriftführer:
Karl Benner, Stockhausen-Illfurth
· 1.
Beisitzer: Gustav Bahr, Hachenburg
· 2.
Beisitzer: Robert Hoffmann, Marienberg.
Die Neuwahl des Vorstandes stand
am 8.1.1948 in Großseifen, Lokal Schütz, im Rahmen einer Delegiertenversammlung
(20 Teilnehmer) mit folgendem Ergebnis statt:
· 1.
Vorsitzender: Karl Benner, Stockhausen
· 2.
Vorsitzender: Karl Steup, Marienberg
· 1.
Kassierer: Robert Steup, Großseifen
· 2.
Kassierer: Friedrich Klaas, Fehl-Ritzhausen
· Schriftführer:
Ewald Jung, Rothenbach
· 1.
Beisitzer: Josef Hilpisch, Rennerod
· 2.
Beisitzer: Ewald Weber, Stockhausen-Illfurth.
Am 29.1.1948 wurde von der
Militärregierung die Gründung der Gewerkschaft genehmigt und die
Vorstandsmitglieder bestätigt.
Und am 18.2.1949 wurde in der
Kreisgeneralversammlung der obenstehende Vorstand wiedergewählt.
Industriegruppe Steine und Erden
Gesuch um Genehmigung der
Gründungsversammlung wurde am 17.11.1946 an die Militärregierung gestellt, und
zwar von Hermann Schneider, Hardt, Hermann Meutsch, Zinhain und Heinrich
Benner, Stockum. Die Versammlung fand am gleichen Tag um 14.00 Uhr in
Marienberg statt; 35 Teilnehmer waren anwesend. In den ersten Vorstand wurden
gewählt:
· 1.
Vorsitzender: Willi Kempf, Zinhain
· 2.
Vorsitzender: Oskar Emrich, Marienberg
· 1.
Kassierer: Eduard Kraußhaar, Marienberg
· 2.
Kassierer: Robert Müller, Marienberg
· Schriftführer:
Hermann Wüst, Marienberg
· 1.
Beisitzer: Paul Spiess, Büdingen
· 2.
Beisitzer: Hermann Kempf, Marienberg.
Am 29.3.1947 teilte das „Commandement en Chef Français en Allemagne“ in
Baden-Baden „(L’Administrateur Général LAFFON, Adjoint pour le Gouvernement
Militaire de la Zone Française d’Occupation)“ an den „Délégué Général pour le
Gouvernement Militaire du Land Rhéno-Palatinat -Service Travail-)“ in Koblenz
mit, daß die Zustimmung zur Gewerkschaftsgründung erteilt wird.
Eine Neuwahl des Vorstandes
erfolgte am 9.1.1948 in Erbach, Lokal Rückert:
· 1.
Vorsitzender: Willi Kempf, Zinhain
· 2.
Vorsitzender: Alois Wagner, Streithausen
· 1.
Kassierer: Otto Kersting, Lautzenbrücken
· 2.
Kassierer: Otto Diehl, Marienberg
· Schriftführer:
Adolf Hüsch II., Büdingen
· 1.
Beisitzer: August Müller, Püschen
· 2.
Beisitzer: Stefan Orthey, Hahn b.M.
In der Kreisgeneralversammlung am
19.2.1949 um 14.00 Uhr in Erbach, Lokal Rückert, änderte sich die Zusammensetzung
des Vorstandes erneut:
· 1.
Vorsitzender: Hermann Meutsch, Zinhain
· 2.
Vorsitzender: Alois Wagner, Streithausen
· 1.
Kassierer: Paul Flick, Stockhausen-Illfurth
· 2.
Kassierer: Hans Fligge, Stangenrod
· Schriftführer:
Adolf Hüsch II., Büdingen
· 1.
Beisitzer: August Müller, Püschen
· 2.
Beisitzer: Stefan Orthey, Hahn b.M.
Als Delegierte zum
Landesverbandstag der Gewerkschaft „Steine und Erden“ wurden Alfons Schmidt,
Püschen (Betrieb Leistert, Stockum) und Paul Flick, Stockhausen-Illfurth (Betrieb
Gewerkschaft Albert, Großseifen) benannt.
Industriegruppe „Graphisches und papierverarbeitendes Gewerbe“
Unterlagen über diese
Industriegruppe sind nicht mehr vorhanden mit Ausnahme einer Aufstellung des in
1946 gewählten Vorstandes:
· 1.
Vorsitzender: Artur Löffler, Hachenburg
· Kassierer:
Heinrich Jäger, Hachenburg
· Revisor:
Hermann Kempf, Langenbach b.M.
· Beisitzer:
Willi Theuerkorn, Marienberg
· Beisitzer:
Ewald Fischer, Hachenburg.
Gewerkschaft der Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes
Paul Kalinowski, Westerburg, Otto
Groß, Hardt und Otto Füll, Marienberg, beantragten am 13.1.1947 die Genehmigung
zur Durchführung einer Gründungsversammlung am 30.1.1947 mit 110 - 120
Teilnehmern . Es ist nicht mehr feststellbar, ob diese Veranstaltung
stattgefunden hat oder nicht.
Das Gesuch wurde erneuert am
6.6.1947 von Kurt Schäfer, Kaden, Heinrich Dörner, Dehlingen und Willi
Heinemann, Marienberg. Uhrzeit um 9.00 Uhr in Marienberg, Gewerkschaftsbüro.
Teilnehmerzahl: 20. Am gleichen Tag wurde folgender Vorstand gebildet:
· 1.
Vorsitzender: Paul Kalinowski, Westerburg
· 2.
Vorsitzender: Wilhelm Doll, Nister-Möhrendorf
· 1.
Kassierer: Otto Gross, Hardt
· 2.
Kassierer: Paul Donath, Bach
· Schriftführer:
Otto Dörner, Alpenrod
· 1.
Beisitzer: Gustav Wüst, Willmenrod
· 2.
Beisitzer: Emil Leicher, Stockum.
Die angenommene Satzung, die mit
anderer Bezeichnung auch für die übrigen Gewerkschaften galt, ist noch in den
Archiven der franz. Militärregierung vorhanden und wird in Anhang E wiedergegeben.
Mit Schreiben vom 5.8.1947 teilte
„L’Administrateur Chevallier, Délégué de Gouvernement Militaire du District de
Montabaur“ an den „Gouverneur, Délégué Général pour le G.M. de l’État
Rhéno-Palatin - Direction de Travail- Coblence“ mit, daß alle Vorstandsmitglieder
mit Ausnahme von Wilhelm Doll, der eine Funktion innerhalb der NSV ausgeübt
habe, bestätigt seien (Wilhelm Doll wurde später Schulrat in Westerburg und war
derjenige, der die Gründungsversammlung des „Allgemeinen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes
im Oberwesterwaldkreis“ am 9.3.1949 eröffnete). An seiner Stelle sei umgehend
ein anderes Vorstandsmitglied zu benennen. Das geschah mit der Nachmeldung von
Heinz Lagraf, Marienberg.
Am 9.8.1947 wurde durch die
Militärregierung die endgültige Zulassung der Gewerkschaft „Öffentliche
Dienste“ für den Oberwesterwaldkreis erteilt.
In der Kreisgeneralversammlung am
21.1.1948 in Westerburg, Lokal „Zur schönen Aussicht“ mit ca. 50 Delegierten
wurde die Gewerkschaft Öffentliche Dienste“ in „Öffentliche Betriebe und
Verwaltungen“ umbenannt und folgender neuer Vorstand gewählt:
· 1.
Vorsitzender: Paul Kalinowski, Westerburg
· 2.
Vorsitzender: Otto Füll, Marienberg
· 1.
Kassierer: Otto Gross, Hardt
· 2.
Kassierer: Kunibert Türk, Bellingen
· Schriftführer:
Heinz Lagraf, Marienberg
· 1.
Beisitzer: Gustav Wüst, Willmenrod
· 2.
Beisitzer: Reinhold Ferger, Westerburg.
Am 29.1.1948 wurde von der franz.
Militärregierung in Koblenz der Gewerkschaft „Öffentliche Dienste“ endgültig genehmigt,
unter bestimmten Auflagen Versammlungen durchzuführen.
Die nächste noch nachweisbare
Kreisgeneralversammlung datiert vom 12.2.1949 in Westerburg, Gebäude der Berufsschule,
mit 47 Teilnehmern, an der auch der Bezirksleiter Naujack anwesend war. Der
Vorstand wurde in der alten Form wiedergewählt.
Industriegruppe Bau
Am 4.6.1947 stellten Wilhelm
Lichtenthäler, Kirburg, Karl Gross, Seck und Hermann Weber,
Stockhausen-Illfurth das „Gesuch um Genehmigung zur Einberufung einer
Versammlung zwecks Gründung einer Gewerkschaft; Kennzeichnung „Allgemeiner Gewerkschaftsbund
„Industriegruppe Bau“. Die Versammlung wurde am gleichen Tag mit 20 Teilnehmern
um 11.00 Uhr in Marienberg im Gewerkschaftsbüro durchgeführt. Es ist nur noch
nachweisbar, daß als 1. Vorsitzender Arthur Hölper, Seck, gewählt wurde.
Am 9.1.1948 fand in Marienberg,
Gewerkschaftsbüro, eine Neuwahl des Vorstandes statt:
· 1.
Vorsitzender: Arthur Hölper, Seck
· 2.
Vorsitzender: Gustav Kempf, Bach
· 1.
Kassierer: Emil Kleber, Marienberg
· 2.
Kassierer: Karl Robert Stahl, Salzburg
· Schriftführer:
Karl Hansmann, Marienberg
· 1.
Beisitzer: Louis Kleber, Marienberg
· 2.
Beisitzer: Willibald Neeb, Stockhausen.
Die nächsten Vorstandswahlen
datieren vom 19.2.1949:
· 1.
Vorsitzender: Max Pfeifer, Zinhain
· 2.
Vorsitzender: Reinhold Schneider, Bölsberg
· 1.
Kassierer: Hermann Kleber, Marienberg
· 2.
Kassierer: Willi Wiederstein, Hof
· Schriftführer:
Karl Neeb, Marienberg
· 1.
Beisitzer: Josef Zey, Neustadt
· 2.
Beisitzer: Ernst Hoffmann, Pfuhl.
Die Industriegruppen „Bau“ und
„Steine u. Erden“ wurden später zur Industriegewerkschaft „Bau-Steine-Erden“
vereinigt.
Industriegruppe „Land- u. Forstarbeiter“
Im Gründungsprotokoll vom
4.6.1947 ist folgender Vorstand aufgezeichnet:
· 1.
Vorsitzender: Gustav Emrich, Langenbach b.M.
· 2.
Vorsitzender: Fritz Bieler, Kirburg
· 1.
Kassierer: Louis Neufurth, Kirburg
· 2.
Kassierer: Ernst Steup, Marienberg
· Schriftführer:
Walter Leicher, Langenbach b.K.
· 1.
Beisitzer: Hermann Pfeifer, Marienberg
· 2.
Beisitzer: Hermann Brado, Kirburg.
Der gleiche Vorstand wurde bei
den Neuwahlen am 9.1.1948 in Marienberg, Gewerkschaftsbüro, und am 19.2.1949 im
Amt bestätigt.
Gewerkschaft „Post u. Telegraphie“
Unterlagen über diese
Gewerkschaft sind nicht vorhanden. Es gibt nur Aufzeichnungen in Form von
Geschäftsberichten der Deutschen Postgewerkschaft, Bezirk Koblenz, zu den
jeweiligen Bezirkstagen.
Von der Gewerkschaft „Post u.
Telegraphie“ ist aber bekannt, daß deren 1.Vorsitzender Albert Steup,
Marienberg, war; auf ihn folgten Hugo Stalp und später Karl Maier, Telegrafenleitungsaufseher,
Marienberg; in den 1950er Jahren war der nächste Vorsitzende Hermann Kraußhaar,
Langenbach b.M. Es gab zunächst eine Ortsverwaltung für die Bereiche der
Postämter Marienberg, Westerburg, Hachenburg und Rennerod); am 17.6.1958 wurde
Hachenburg (mit 66 Mitgliedern und Karl Hörter als Vorsitzender) als
eigenständige Ortsverwaltung für den Bereich des Postamtes Hachenburg
ausgegliedert. In den Gründerjahren zählten auch die Mitglieder des
Fernmeldedienstes zu diesen Ortsverwaltungen dazu.
Aus den Geschäftsberichten des
DPG-Bezirks Koblenz werden folgende Mitgliederzahlen nachgewiesen:
Marienberg, Hachenburg,
Westerburg u. Rennerod:
|
|
|
Mitgl.
|
damal.Vorsitzender
|
|
30.06.1949
|
|
46
|
Hugo Stalp
|
|
31.12.1949
|
|
46
|
Hugo Stalp
|
|
31.03.1950
|
|
57
|
Hugo Stalp
|
|
31.03.1951
|
|
77
|
Hugo Stalp
|
|
31.05.1951
|
|
89
|
Hugo Stalp
|
|
31.03.1952
|
|
97
|
|
|
31.05.1952
|
|
98
|
|
|
31.03.1953
|
|
122
|
Karl Maier
|
|
31.05.1953
|
|
126
|
Karl Maier
|
|
31.12.1967
|
Hachenburg:
|
90
|
Karl Hörter
|
|
31.12.1967
|
Westerburg:
|
179
|
Hermann Krausshaar
|
|
31.12.1973
|
Hachenburg:
|
92
|
Heinz Leyendecker
|
|
31.12.1973
|
Westerburg:
|
210
|
Karl-Heinz Stinner
|
|
31.12.1976
|
Hachenburg:
|
97
|
Heinz Leyendecker
|
|
31.12.1976
|
Westerburg:
|
242
|
Karl-Heinz Stinner
|
Die Umbenennung der
Ortsverwaltung Marienberg in Ortsverwaltung Westerburg erfolgte in Angleichung
an die Organisationsform der Bundespost und den dadurch bedingten
Zusammenschluß der Postämter mit Sitz in Westerburg.
Die Mitgliedsbeiträge wurden
unterschiedlich abgerechnet. So zahlten in den ersten Jahren die Mitglieder
beim Postamt Marienberg und beim Telegrafenbautrupp Hellenhahn (Kassierer Ewald
Wehler) an die Einheitsgewerkschaft Marienberg und erst später an den
DPG-Bezirk in Koblenz. Die Mitglieder beim Postamt Hachenburg entrichteten
bereits 1946 ihre Beiträge direkt nach Koblenz, wie aus dem Abrechnungsbuch des
DPG-Bezirks Koblenz des Jahres 1946 ersichtlich ist.
Gewerkschaft „Eisenbahn“
Auch von dieser Gewerkschaft sind
keine Unterlagen mehr vorhanden. Ich weiß aber, daß in 1945/46 diese Sparte
schon existierte. Damaliges Mitglied war u.a. Hermann Krumm (Marienberg). Daß
Albrecht Wiederstein (Marienberg) seit 1946 Mitglied war, ist ebenfalls
bekannt; er feierte in 2003 seinen 100. Geburtstag.
In den 1950er-Jahren war Kurt
Sachse (Marienberg-Langenbach) zeitweise Vorsitzender der Ortsverwaltung der Gewerkschaft
der Eisenbahner Deutschlands.
Allgemeiner Lehrer- u. Lehrerinnenverband
Bevor der „Allgemeine Lehrer- und
Lehrerinnenverband im Oberwesterwaldkreis“ gegründet wurde, waren viele Lehrer
in der Gewerkschaft „Öffentliche Dienste“ organisiert, so z.B. Lehrer Otto
Ruchatz, Marienberg oder Lehrer Wilhelm Doll, Nister-Möhrendorf (der spätere
Schulrat; erwähnt bei den ersten Vorstandswahlen für die Gewerkschaft
„Öffentliche Dienste“). Erst mit Verfügung der franz. Militärregierung
(Administrator Chevallier, Delegierter des Reg.Bez. Montabaur an den
Regierungspräsidenten II A in Montabaur) vom 18.12.1948 wurde die Einrichtung
von Gewerkschaften für Lehrkräfte unter bestimmten Einschränkungen erlaubt.
Damit war es am 9.3.1949 endlich
soweit. Um 13.25 Uhr begann in Westerburg, Saalbau Büchler, auf Einladung des
Schulrates Doll, die Gründungsversammlung des „Allgemeinen Lehrer- und
Lehrerinnenverbandes im Oberwesterwaldkreis“. Nach Beratung und Annahme einer
Satzung wurde folgender Vorstand gewählt:
·
1. Vorsitzender: Lehrer Friedrich Teusen, Salz; geb. 7.6.1889, gest. 19.9.1970; war von 1909 bis 1952 Lehrer in Salz
·
2. Vorsitzender: Lehrer Karl Meyer, Wahlrod
·
Kassenführer: Lehrer Günter Lüthke, Ailertchen
·
Schriftführer: Lehrer Helmut Köberer, Weissenberg
·
1. Beisitzer: Lehrerin Gertrud Hebgen, Hachenburg
·
2. Beisitzer: Lehrer Thomas, Niedersayn
·
3. Beisitzer: Lehrer Wilhelm Gemmer, Salzburg.
Im Oktober 1949 ging der
„Allgemeine Lehrer- und Lehrerinnenverband“ (AdLLV) in der Gewerkschaft
„Erziehung und Wissenschaft“ auf.
Gewerkschaften „Handel- Banken- Versicherungen“ und „Textil-
Bekleidung“
Eigene Vorstände im
Oberwesterwald für die beiden letztgenannten Gewerkschaften bestanden in den
1950er-Jahren ebenfalls. Unterlagen darüber sind leider nicht auffindbar.
Im übrigen waren auch alle
sonstigen Anträge zwecks Durchführung von Gewerkschaftsversammlungen 8 Tage vor
dem festgesetzten Termin der franz. Militärregierung in Hachenburg zur
Genehmigung vorzulegen. Darauf ist mit einem Schreiben der Militärregierung vom
15.4.1946 nochmals hingewiesen worden (Anhang F).
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