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CHRONIK
von Otto Kleinschmidt
Gewerkschaften im Oberwesterwald

 

 
Industrien, Dienstleistungsbetriebe & Gewerkschaften im Oberwesterwald
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7.2 Paul Kalinowski

 

Abb. 7.2   Paul Kalinowski

 

Paul Franz Kalinowski wurde am 16. April 1893 als Sohn des Arbeiters Johann Kalinowski und seiner Frau Minna in Graudenz geboren. Er wuchs in Rostock auf und erlernte den Beruf eines Anstreichers. Bereits 1911 schloß er sich einer Gewerkschaft und dem Zentrum an. Er besuchte Lehrgänge der Volkshochschule und von 1920-1921 die Universität Rostock i. M. In 1921 schloß sich ein volkswirtschaftlicher sozial-ethischer Lehrgang in Mönchengladbach (Katholischer Volksverein) an. 1922 wurde er hauptberuflicher Gewerkschaftssekretär in Dortmund, Trier und anderen Orten, 1923 Bezirksleiter der Christlichen Gewerkschaften in Westerburg. Am 25. Nov. 1924 heiratete er in Neubeckum seine Frau Elisabeth. 1926 weilte er für 2 Monate zu einem Lehrgang der Christlichen Gewerkschaften in Königswinter im (heutigen) Adam-Stegerwald-Haus. Besonders erwähnenswert ist sein Einsatz für die Steinbrucharbeiter des Oberwesterwaldes. Er erkämpfte für seine Mitglieder „einen Stundenlohn für ein Brot“. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde er 1933 entlassen, war 3 Jahre arbeitslos, dann Wehrmachtsangestellter beim Generalkommando XII in Wiesbaden bis Kriegsende. Nach 1945 wieder in Westerburg, wurde er beim Landratsamt eingestellt und in das Beamtenverhältnis übernommen. Es ist nachgewiesen, daß er zuletzt als Kreisoberinspektor tätig war. Er gehörte dem Kreisausschuß in Westerburg und dem Kommunallandtag in Wiesbaden an. Ehrenamtlich war er Vorsitzender der „Gewerkschaft Öffentliche Betriebe und Verwaltungen“ für den Oberwesterwaldkreis. Etwa 1946 war er Mitbegründer der CDU im Oberwesterwaldkreis. Für diese Partei zog er auch 1947 als Abgeordneter in den Landtag Rheinland-Pfalz ein, dem er bis 2.3.1957 angehörte, also während der 1. u. 2. Wahlperiode ganz, in der 3. teilweise. Sein Ausscheiden war krankheitsbedingt. Zu den Verdiensten des allseits beliebten und bekannten Paul Kalinowski, der viel für die Menschen auf dem Westerwald getan hat, zählen auch die Beschaffung von Geldern für Flüchtlinge zur Existenzgründung, z.B. für „Ulrike Wäsche“ in Halbs, die Betreuung von über 100 Amtsmündeln sowie sein Einsatz für den Krankenhausumbau nebst Erweiterung in Hachenburg.

Paul Kalinowski verstarb am 30. Jan. 1968 in Westerburg.


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