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KAPITEL 7.
Hauptamtliche Gewerkschaftssekretäre im Oberwesterwald
Von einigen in Berichten
benannten hauptamtlichen Gewerkschaftssekretären ist nicht bekannt, ob sie in
der Zeit vor 1933 überbezirklich oder überhaupt für den Oberwesterwaldbereich
mit tätig waren. Es sind dies: Friedrich Schilling, Höhn (Hirsch-Duncker’sche
Gewerkschaften), Otto Henn, Otto Schmidt, Becker (Verband der Bergarbeiter,
erwähnt beim Bergarbeiterstreik 1924) und Luy (Gewerkverein christl.
Bergarbeiter, ebenfalls erwähnt beim Bergarbeiterstreik).
Gustav Herrmann war um 1922/23
nachweisbar Gewerkschaftssekretär. Er war geboren am 23.12.1878 in Offenbach,
verheiratet, wohnte vom 28.11.1922 bis 3.1.1927 in Zinhain und ist danach nach
Würzburg, Rückertstr. 7 III. verzogen. Am 20.11.1946 meldete er sich in
Würzburg in die Sonnenstr. 25 um und verstarb dort am 13.11.1967. Es ist
anzunehmen, daß er für den Zentralverband der Steinarbeiter Deutschlands oder
den ADGB tätig war. Ob G. Herrmann auch in Würzburg weiterhin hauptamtlich
tätig war, konnte ich bisher nicht ermitteln.
Unterlagen, daß Hermann Meutsch,
Zinhain, für den Zentralverband der Steinarbeiter Deutschlands kurzfristig Gewerkschaftssekretär
gewesen sein soll, liegen bisher nicht vor; es müßte dann aber vor 1924 gewesen
sein. Gustav Wüst, Willmenrod, war 1933 Mitglied des ADGB-Hauptvorstandes
(Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund) in Berlin; ob haupt- oder ehrenamtlich
ist dem Verfasser nicht bekannt.

Abb. 7.5
Konferenz der DGB-Gewerkschaftssekretäre in Rheinland-Pfalz; rechte
Seite mit weißer Jacke: Bernhard Spöntjes; dahinter Hermann Kempf
Vom vorstehend bereits erwähnten
Otto Schmidt, dem späteren Staatssekretär in der Landesregierung Rheinland-Pfalz,
schreibt die Westerwälder Zeitung am 9.5.1933: „Langenbach b. Mbg. Festnahme. Der bekannte frühere Gewerkschaftssekretär
Schmidt aus Langenbach b. M., der zuletzt Redakteur an einer sozialdemokratischen
Zeitung in Gleiwitz war, wurde am Sonntag früh von Kroppacher SA- u. SS-Leuten
in Giesenhausen festgenommen und ins Polizeigefängnis nach Marienberg überführt.“
Deshalb wird in der Folge nur von
den 4 hauptamtlichen Funktionären berichtet, die im Oberwesterwald längere Zeit
tätig waren:
7.1 Franz Wolf
7.2 Paul Kalinowski
7.3 Hermann Kempf
7.4 Bernhard Spöntjes
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